BauMineral News

Mai 2019
Wertstoffe aus Nebenprodukten

Während in Deutschland durch die Veränderungen im Energiemarkt die Mengen an Steinkohlenflugasche zurückgehen, werden diese in asiatischen Ländern langfristig noch verfügbar sein. Für BauMineral bietet dies interessante Perspektiven, da dort die Möglichkeiten zur Verwertung von Kraftwerksnebenprodukten bei weitem nicht ausgeschöpft sind. Um strategische Kontakte zu knüpfen, nahm Vertriebsleiter Dirk Brandenburger an zwei wichtigen Branchenveranstaltungen in Indien teil.
„Die Strategie der BauMineral sieht unter anderem die Internationalisierung des Geschäftes vor. Indien wurde dabei als möglicher Zielmarkt identifiziert. Deshalb untersuchen wir mit indischen Partnern schon heute Möglichkeiten der Zusammenarbeit“, sagt Dirk Brandenburger.

In Indien hat die fortschreitende Industrialisierung die Produktion von Industrieabfällen wie Flugasche, enorm ansteigen lassen. Bisher werden die meisten dieser Abfälle nicht verwertet, sondern in künstlichen Teichen deponiert. Da diese Deponien nicht abgedichtet sind, werden gefährliche Bestandteile wie Schwermetalle ausgewaschen und verschmutzen zunehmend Boden und Grundwasser. Aktuell liegt die Verwertungsquote von Flugasche in Indien bei unter 50 Prozent. Andererseits gibt es Regionen mit starken Bauaktivitäten, zum Beispiel im Mittleren Osten, wo Flugasche in großen Mengen für die Herstellung von Beton eingesetzt werden kann.

Ziel der BauMineral ist es deshalb, für die Generierung neuer Geschäftsfelder das große Angebot von Flugasche und den vorhandenen Bedarf miteinander zu verbinden. Deutschland ist auf dem Gebiet der Verwertung von industriellen Nebenprodukten führend. Hier werden beispielweise 100 Prozent der anfallenden Nebenprodukte aus Steinkohlekraftwerken verwertet.

Indo-German Workshop "Waste to Wealth"

Beim Workshop “Waste to Wealth” ging es darum, die auf diesem Gebiet tätigen Forscher und Industrievertreter Indiens und Deutschlands zusammenzubringen, um über die bestehenden Probleme zu diskutieren und um Wissen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen.

Der Workshop, organisiert von einem führenden indischen Forschungsinstitut, dem CSIR-Advanced Materials and Processes Research Institute mit Unterstützung des Indo-German Science & Technology Centre, war hochkarätig mit Experten aus Forschung und Industrie aus Indien und Deutschland besetzt. BauMineral war neben dem Institut für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als Koordinator auf deutscher Seite berufen.

Konferenz "Fly Ash Utilization 2019"

Etwa zeitgleich fand die Konferenz „Fly Ash Utilisation 2019“ statt, auf der alle namhaften Unternehmen, die auf dem Gebiet der Verwertung von Kraftwerksnebenprodukten in Indien tätig sind, sowie diverse indische Kraftwerksbetreiber vertreten waren. Besonders interessant war der Beitrag des Ministry of Environment, Forests and Climate Change Government of India, der detailreich über die Pläne zur Kohleverstromung informierte.

Das Land verfügt über Kohlereserven von 211 Billionen Tonnen. Die Menge der derzeit in indischen Kraftwerken verstromten Kohle soll sich bis 2032 verdreifachen. Die indische Kohle hat einen Aschegehalt von 35 bis 45, manchmal sogar 50 Prozent. Die Deponierung der Asche in Teichen verbraucht jährlich rund 40.000 Hektar Land und ca. 1040 Mio. Kubikmeter Wasser - und das in Indien, in dem die Bevölkerungsdichte fast doppelt so hoch ist wie in Deutschland und Wasser eine knappe Ressource darstellt.

Die Verwertung rückt stärker in den Fokus

So ist gut nachvollziehbar, dass die Verwertung von Nebenprodukten stärker in den Fokus rückt. Die indische Regierung hat in der Vergangenheit bereits versucht, die Verwertungsrate der Flugasche zu erhöhen, bis heute damit jedoch keine nennenswerten Erfolge erzielt. Per Erlass sollen jetzt die in einem Radius von 300 km um ein Kraftwerk befindlichen Unternehmen der Bau- und Baustoffindustrie gezwungen werden, bei ihrer Produktion wenigstens 25 Prozent Flugasche einzusetzen. Die Flugasche soll den Bau- und Baustoffunternehmen dabei weitestgehend kostenfrei angeliefert werden, die Anlieferungskosten haben die Kraftwerksbetreiber zu tragen. Die indische Regierung möchte in vier Jahren eine 100-prozentige Verwertung erreichen.

„Beide Veranstaltungen haben uns sehr geholfen“, so Dirk Brandenburger, „unsere Informationen über den indischen Markt zu erweitern und zu aktualisieren sowie viele neue Kontakte zu knüpfen.“


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